Die Schule SfG BB Geschichten Zwischenhalt – Positionen nach der Keramikdesign Fachklasse
Monika Stocker
Redaktionsleitung «Zwischenhalt»
Über das Buch
Was wurde aus...?

«Zwischenhalt» zeigt die Porträts von 24 Absolventinnen und Absolventen der Keramikdesign Fachklasse. Hier stellen wir euch einige der im Buch Porträtierten kurz vor.

Inhalt

«Zwischenhalt» ist eine Collage ausgewählter Porträts – Leben und Schaffen vereint – ein Portfolio über die gelebten Wirklichkeiten und Hintergründe von Ehemaligen der Keramikdesign Fachklasse. 

Monika Stocker leitete von 2001–2014 die Vollzeitausbildung für Keramiker/-innen an der Schule für Gestaltung Bern und Biel. Sie hat bei ihren ehemaligen Schülerinnen und Schülern einen «Zwischenhalt» gemacht und sie zu ihrem Leben und ihrem Schaffen interviewt. Weitere Autorinnen und Autoren – Kunsthistorikerinnen, Designdozentinnen und Gestaltungstheoretiker – ergänzen die so entstandenen Porträts durch ihre persönlichen Blickwinkel.

Gestaltet wurde das Buch von Silvan Zurbriggen. Chris Däppen hat die Porträtfotografien aufgenommen.

Vierundzwanzig Positionen nach der Keramikdesign Fachklasse

Das Buch porträtiert 19 Absolventinnen und 5 Absolventen der Keramikdesign Fachklasse. Lerne einige von ihnen kennen.

  • Christine Aschwanden
  • Chantal Bavaud
  • Irene Bernegger
  • Erika Fankhauser Schürch
  • Gabrièle Gisi
  • Nathalie Heid
  • Silvia Hostettler
  • Simon Kämpfer
  • Daniel V. Keller
  • Maria Aabrina L.W. Della Picca
  • Karin Lehmann
  • Milan Liechti
  • Sandra Macaluso
  • Janis Marti
  • Sibylle Meier
  • Chantal Michel
  • Sarina Pfluger
  • Njomza Sadikaj
  • Laurin Schaub
  • Simone Stocker
  • Eva Vogelsang
  • Marianne Wesolowska-Eggimann
  • Rahel Zaugg
Nathalie Heid, Bern
Design fürs Nichtsein
Für die Beisetzung eines engen Freundes wurde Nathalie Heid gebeten, ganz schnell eine Urne zu fertigen. Zeit zum Brennen der Urne war keine mehr und so wurden die Wasserurnen geboren. Die Urnen also, die sich zum Beispiel in einem Fluss oder in der Erde auflösen, und eine neue Art Bestattung in der freien Natur erlauben. Dieses in der Keramik einzigartige Konzept hat Nathalie Heid dann durch Wettbewerbs- und Ausstellungsbeteiligungen viel Anerkennung gebracht: Preisnominierungen, Preise und einen Förderbeitrag zur Weiterbildung im Bereich Vermarktung sowie Einladungen an internationale Ausstellungen.
wasserurne.ch
Simon Kämpfer, London
Wissend, dass Keramik nicht sein Kerngeschäft bleiben wird
Sein Küchentisch ist sein Atelier. Simon Kämpfer arbeitet an eigenem Produktdesign und kollaboriert unter anderem mit Zilio A&C, einem kleinen italienischen Möbelproduzenten und der Länggass-Tee AG in Bern. Daneben finden sich in seinem Portfolio auch Projekte in den Bereichen Innenarchitektur, Styling und Art direction.
simonkaempfer.com
Daniel V. Keller, Zürich
Gegenpol zur Betriebsamkeit der Welt
Daniel V. Keller setzt sich in seiner künstlerischen Praxis mit der urbanen Dingwelt auseinander, interessiert sich für substanzielle, funktionale und metaphorische Dimensionen von Materialien und Materialität. Er beobachtet Formen und Farben von Gebilden im öffentlichen Raum, dekonstruiert Nutzobjekte wie Mülleimer oder Geländer, erkennt dekorative Fassaden im Unscheinbaren oder strukturierende Elemente im Terrain Vague. Sein Hauptaugenmerk liegt dabei auf den Oberflächen städtischer Architektur und Natur, deren technisches und amorphes Vokabular er sich aneignet, um es im Studio als fiktive Kompositionen zu materialisieren. (Text von Salome Hohl)
danielvkeller.com
Karin Lehmann, Worblaufen
Sie nahm sich den Mut zur Kunst.
Die hatte den Beruf Keramikerin bewusst gewählt. Später entschied sie, sich den Mut zur Kunst zu nehmen und absolvierte die Hochschule der Künste Bern. Heute ist Karin Lehmann als freischaffende Künstlerin erfolgreich und und wird ohne viel eigenes Zutun, ausser einer umfangreichen Website, wahrgenommen. Sie stellt regelmässig in Galerien und Museen aus, wo man ihr carte blanche gewährt. Es wird über ihre Arbeit geschrieben, sie gewinnt Preise und lebt und arbeitet national und international ungezwungen vernetzt.
karinlehmann.ch
Milan Liechti, Worblaufen
Vielleicht treibt es ihn ins Ausland.
Hätte die Linck Keramik Milan Liechti nicht gleich nach der Ausbildung als Töpfer angestellt, hätte er sich wohl eine ähnliche Stelle im Ausland gesucht. Mittlerweile, zwei Jahre nach seinem Abschluss, in denen er Ausdauer und Fleiss gelernt hat, dreht er locker alle Formen und Grössen des Sortiments der Linck Keramik. Natürlich stellt er sich vor, sich irgendwann selbstständig zu machen. Das Rüstzeug dazu möchte er sich nicht in einer Weiterbildung, sondern beim eigentlichen Tun holen. Er sieht sich dabei nicht in erster Linie als Künstler, sondern als Handwerker. Ihm schwebt eine Produktion aus reduziert gebranntem Steinzeug vor, eine Seltenheit im heutigen Trend zum Porzellan.
linck.ch
Sarina Pfluger, Koppigen
Das gestalterische Arbeiten mit Menschen und Material erfüllt sie.
Keramik ist für mich in erster Linie eine Auseinandersetzung mit der Welt und mit mir. In ihr eröffnen sich Fragen, die ich gestalterisch verarbeite, indem ich Fragmente zu einem Ganzen zusammensetze. Damit meine ich nicht die Zerbrechlichkeit von Keramik. Ich bin zuversichtlicher. Vielmehr geht es um den formalen Ausdruck und eine Botschaft. Als Gestalterin und als Fachlehrerin bin ich Vermittlerin von ideellen Werten und von Fachwissen. Ich vermittle aber auch Erfahrungen und Wahrnehmungen aufgrund meiner eigenen Haltung, eröffne anderen Zugänge und führe einen reichhaltigen Dialog mit ihnen. Wichtig ist mir, wertvolle Beziehungen zu Menschen aufzubauen: mit meinen Keramiken, im Unterricht und im Leben. (Sarina Pfluger über ihre Arbeit als Keramikerin und Fachlehrerin an der Keramikdesign Fachklasse)
sarinapfluger.allyou.net
Laurin Schaub, Bern
Ihn reizte das handwerkliche, technische und plastische Tun – und das Schaffen aus dem Blauen heraus.
Die Keramikarbeiten von Laurin Schaub oszillieren zwischen alltäglichem Gebrauch und der reinen Inszenierung des Objektes. Gefässe werden mittels Material, Technik und Form auf- oder gar überladen, bis sie erzählerische und theatralische Qualitäten bekommen. Mit dem Alltag am meisten verbunden ist Schaubs Basis Collection. Die Modelle sind formal sehr einfach gehalten, jedes Stück bekommt aber dank der marmorierten Glasur einen einzigartigen, zeitgemässen Charakter. (Text von Anna Niederhäuser)
laurinschaub.ch
Simone Stocker, Bern
Kinder krempeln einem ohnehin das Leben und die Werte um.
Nach Jahren des beruflichen Engagements und Erfolg als Keramikerin in der Schweiz und in Italien, geniesst Simone Stocker, seit der Geburt ihrer zwei Kinder, etwas Distanz nach aussen gewonnen zu haben. Kinder krempeln einem ohnehin das Leben und die Werte total um. Dass sie sich vorübergehend seltener an Ausstellungen und anderen Events beteiligt, täuscht, lässt irrtümlich meinen, sie hätte vielleicht ausgespielt. Simone Stocker findet aber immer wieder den Weg in ihr Atelier und die Spur zu ihrer Kreativität, sie pröbelt und experimentiert mit Techniken, Rohstoffen und Ideen. Vieles ist unterwegs, im Entstehen. Und sie ist sich dabei der Entwicklungen und Trends in Design und Keramik sehr pointiert bewusst.
simonestocker.com
Eva Vogelsang, Bern
Zum Zeitpunkt der Berufswahl träumt man nicht unbedingt vom Beruf der Eltern.
Eva Vogelsang begnügt sich mit dem, was mit Keramik zu verdienen ist. Bis 2012 verkaufte sie auch noch, etwas einträglicher, Velozubehör. Seither hat sie neben ihrer Mutterrolle und Kursen keinen Nebenverdienst mehr, arbeitet rund fünfzig Prozent als Keramikerin. Ein paar Jahre lang hat die Vorstandsarbeit im Berufsverband swissceramics Eva Vogelsang total aufgefressen. Der Verband befand sich gerade in einer aufreibenden Umbruchzeit, und Eva Vogelsang konnte und wollte die Verantwortung für die Zukunft ihres geliebten Berufes nicht fahren lassen. So hat sie sich einen Namen gemacht, alle Schweizer Keramiker/-innen wissen mittlerweile, wer diese Eva ist.
evavogelsang.ch
Marianne Wesolowska-Eggimann, Leipzig
Vier Jahre im Schlaraffenland bereiten einen nicht wirklich auf die härtere Wirklichkeit und den kühleren Wind vor. (Foto: Nadin Maria Rüfenacht)
Nachdem Marianne Wesolowska-Eggimann jahrelang kleinformatige, handliche, präzise, keramische Objekte geschaffen hatte, arbeitete sie mit Piotr Wesolowski an grossen Installationen, an vielen Auftragsarbeiten für Theater. Anfänglich mehr in der Rolle der sich weiterbildenden Assistentin, bis sie letztes Jahr mit einer sechs Meter hohen Skulptur aus Kunstharz ein erstes eigenes grossformatiges, nicht keramisches Projekt für den öffentlichen Raum realisierte. Gleichzeitig hat Marianne Wesolowska-Eggimann ihre geliebte Werkstatt in einer alten Spinnerei in Leipzig nicht aufgegeben. Da brennt sie immer noch in jeder freien Minute keramischen Arbeiten – bis spät in die Nacht. Sie wird in Ausstellungen erwartet.
marianne-eggimann.com
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