In der Fachrichtung Bindetechnologie werden grössere Serien von Büchern, Broschüren und Prospekten industriell hergestellt. Die Heterogenität an Produktarten und Auflagen lassen sich nur durch technisch gesteuerte Arbeitsprozesse bewältigen. Die Werte der Produktionsmittel, mit denen Bindetechnologen täglich umgehen, erreichen Millionenhöhen. Neben technologischem Flair müssen diese Fachleute auch über hohe organisatorische und soziale Kompetenz verfügen. Der Prozess der Bindetechnologie wird maschinell realisiert und ist in vier Prozessabschnitte gegliedert:
- Bogen- & Bahnverarbeitung: Schneiden, Falzen, Ankleben / Perforieren / Rillen
- Blockherstellung: Zusammentragen / Sammeln, Fadenheften / Drahtheften / Klebebinden / Draht- und Plastikkammbindungen, Schnittgestaltung, Einhängen
- Deckenherstellung: Deckenmontage mit Papier, Textil- und Kunststoffgewebe, Leder usw., Decken prägen
- Endverarbeitung: Buchmontage, Komplettierung der Erzeugnisse, Verpackung und Versand
Printmedienverarbeiter/-innen Fachrichtung Buchbinderei werden ausschliesslich in Handwerkstechniken ausgebildet und sie legen auch eine handwerkliche Lehrabschlussprüfung ab.
Obwohl sich viele von ihnen eher über Kunsthandwerk definieren, sind sie trotzdem nicht «von gestern». Moderne Technologien haben auch in Handwerkateliers längst Einzug erhalten. Mit gestalterischem Flair und in Handarbeit erstellen sie exklusive Einzelstücke oder fertigen mit speziellen Maschinen und Werkzeugen Einbände, Ringbücher, Mappen, Schachteln und Alben in Kleinserien.
Printmedienverarbeiter/-innen der Fachrichtung Versandtechnologie sorgen für die Bereitstellung, den Vertrieb und die Distribution von Printmedien mit dem Schwerpunkt Zeitung, Zeitschrift und Massensendungen (Mailings).
Sie verfügen über detaillierte Technik- und Informatikkenntnisse erreichbar. Als Linienführerinnen bedienen sie in Druckzentren Hochleistungsmaschninen, die grosse Mengen rasch verarbeiten und beispielsweise Falzbogen, Prospekte am richtigen Ort einschiessen, die Exemplare adressieren, in Folie einwickeln und zu versandfertigen Paketen verschnüren.
Printmedienverarbeiter/-innen der Fachrichtung Druckausrüstung haben ihr Wirkungsfeld meist in Druckereien aber auch oft in Buchbindereien. Hier bringen sie alles Gedruckte in eine finale, verkaufbare Form, ausgenommen Bücher. Sie werden vor allem zum Einrichten und Überwachen von Maschinen eingesetzt. Sie schneiden und falzen beispielweise Papier, heften Broschuren, perforieren Karton, stanzen oder erstellen Formulargarnituren.
- Abgeschlossene Schulbildung
- Freude am Umgang mit Maschinen
- Technischem Verständnis
- Bereitschaft, Mitarbeitende anzuleiten
- Organisationsfähigkeit
- Ausdauer und Geduld
- Handwerkliches Geschick
Den grössten Teil ihrer Ausbildung absolvieren angehende Printmedienverarbeiter/-innen im Lehrbetrieb. Von ihren Berufsbildner/-innen werden sie Schritt für Schritt in die produktive Arbeit eingeführt.
Je nach Lehrjahr findet an einem oder zwei Tagen in der Woche der Unterricht an der Berufsfachschule statt. Hier werden neben Berufskunde auch allgemeinbildende Fächer (ABU) und Sport unterrichtet.
Ergänzend zur Ausbildung im Lehrbetrieb und an der Berufsfachschule organisieren Berufsverbände überbetriebliche Kurse (ÜK). In den ÜKs vertiefen die Lernenden zentrale berufliche Fertigkeiten.